In der Schlosstrasse 8 in Braunschweig wurde 1913/14 von dem Architekten Karl Munte im späten Jugendstil das sogenannte Volksfreundhaus erbaut.
Geschichtliches:
Die Arbeiterzeitung Braunschweiger Volksfreund war 1871 von Wilhelm Bracke gegründet worden. Das Gebäude wurde u. a. zum Sitz der SPD des Landes und der Stadt Braunschweig. Wegen der Backsteinfassade und der Nähe zum Schloss nannte es der Volksmund auch das Rote Schloss.
Am 9. März 1933 stürmte die SS-Hilfspolizei das Gebäude. In den Kellern wurden Sozialdemokraten gefoltert. Vor dem Haus fand am 9. März 1933 eine der ersten von den Nazis organisierten Bücherverbrennungen statt. Im Juli 1933 wurde es enteignet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt. Nach dem Krieg wurde es an die SPD zurückgegeben und mit Hilfe von Spenden wieder aufgebaut. 1993 wurde es gründlich erneuert.
Wir wurden beauftragt, einige technische und baukonstruktive Sanierungsarbeiten an der Fassade und Innenräumen durchzuführen. Sie wurden in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege durchgeführt.
Zu den Arbeiten gehörte der Neubau einer befahrbaren Durchfahrt zum Innenhof mit dem denkmalgerechten Ersatz eines bauzeitlichen Fliesenmosaiks. Das Material mit den kleinen Einlegern wurde speziell für dieses Bauvorhaben hergestellt.