Das Lübecker Rathaus ist eines der bedeutendsten Bauwerke des UNESCO-Weltkulturerbe „Lübecker Altstadt“. An den Außensäulen und deren Kapitellen vor dem Haupteingang des Lübecker Rathauses hatten sich Witterungsschäden eingestellt, die die Standsicherheit des Vorbaus gefährdeten.
Die Arbeitsgemeinschaft Historische Bauten wurde beauftragt, die Sanierung dieser Schäden zu planen und die Durchführung zu überwachen.
Die Säulen mussten für die Sanierung entlastet werden, was bedeutete, dass das Baldachindach abgestützt werden musste. Da das Dach aus einem Gewölbe besteht, musste eine Schalung erstellt werden, die dem Gewölbe angepasst wurde und eine flächige Abstützung ermöglichte.
Schließlich wurde ein Traggerüst erstellt, das das ganze Dach trug und insgesamt mit zentral gesteuerten Hydraulikpressen so weit angehoben wurde, dass sich über den Kapitellen gerade ein feiner Abriss einstellte. Während der folgenden Wochen, in denen die Kapitelle, die Säulen und die Anker repariert wurden, wurde die Höhenlage des Traggerüstes ständig überwacht, damit bei einem Druckabfall der Pressen ggf. sofort gegengesteuert werden konnte.
Nach Abschluss der Reparaturen wurde das Dach wieder auf die Säulen abgelastet. Der Baldachin steht jetzt wieder in alter Pracht, als wenn nichts geschehen wäre.