Schriftsassenhof Wolfenbüttel: Wohnen in historischer Substanz
Die denkmalgeschützte Bausubstanz eines historischen Arbeiterhauses (ehemaliges Häuslingshaus des Gutshofes, Am Teiche 1) in Fachwerkbauweise auf dem historischen Schriftsassenhof (Ende 17. Jhd.) in Groß-Stöckheim bei Wolfenbüttel wurde sorgfältig wiederhergestellt.
Im Rahmen dieser Maßnahme sind bei aufwendiger Berücksichtigung des Bestandes 3 je zwei- bzw. dreigeschossige Wohnungen entstanden.
- Zeitraum: 1996
- Auftraggeber: Fam. Reineke, Groß-Stöckheim
- Bausumme: —
- Bearbeiter: Dipl.-Ing. Burkhard Schwarz
- Leistungen: Bauleitung
- Planung: msp Architekten Möller, Schwencke + Partner, Buchholz i. d. Nordheide
Geschichtlicher Exkurs:
Groß Stöckheim ist heute Ortsteil von Wolfenbüttel. Es wurde 1051 in einem Diplom des Kaisers erstmalig als “stoc-heim” erwähnt. Mit der Urkunde übereignet er die Kirche dem Bischof von Halberstadt, der diese im Gegenzug zum Archidiakonatssitz macht.
Ein Grabhügel am Leiferder Weg unterstreicht, dass bereits in den Jahrhunderten vor dem Jahr 1000 eine Siedlung bestanden haben muss. Zwischen 1200 und 1300 entsteht das eigentliche Dorf aus zwei Grundherrschaften.
Immer dann, wenn sich um die Burg Wolfenbüttel Machtkämpfe ereignen, sind Siedlung und Dorf bedroht, so zu Beginn des 13. Jahrhunderts in Kämpfen zwischen den Wolfenbüttler Asseburgern und den welfischen Herzogen. Diese finden ihre Fortsetzung zur Zeit der Hildesheimer Stiftsfehde und in Auseinandersetzungen zwischen dem wolfenbüttler Herzog und der Stadt Braunschweig Anfang des 17. Jahrhunderts. Im Dreißigjährigen Krieg wird das Dorf eingeäschet und 1627 sowie 1641 durch Dammbau geflutet.
1605 wird das Gut durch den Herzog an den Kanzler Dr. König verliehen und 1609 mit dem Schriftsassenprivileg ausgestattet. Seitdem heißt der langgestreckte Barockbau im Nordosten des Ortes “Schriftsassenhof”. Der Gebäudekern geht auf das ausgehende 17. Jahrhundert zurück.